Unser Verein ist seit dem 26. Januar 1924 ein eingetragener Verein.

Um dies zu belegen haben wir eigens ein aus dieser Zeit stammendes Schriftführerprotokoll, welches in altdeutscher Schrift geschrieben ist, übersetzen lassen.

Damals wie heute gilt noch der Grundsatz: (Auszug aus der Satzung von 1924)

Zweck des Vereins ist, Pflege und Förderung der Musik, insbesondere soll die Erhaltung einer Kapelle sein Hauptziel sein.

Zur Erreichung des Zweckes hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht:

Musikalische Künste zu heben und zu pflegen

Jüngere Kräfte heranzubilden

Besonders interessant fanden wir aber diese Stelle.

§ 3 Mitgliederschaft

Als Aktive können unbescholtene Männer, die das 13. Lebensjahr zurückgelegt haben, und musikalisch veranlagt sind, aufgenommen werden.

Als passive können Personen beiderlei Geschlechts aufgenommen werden, die die Interessen des Vereins vertreten und Freunde der Musik sind.

Unter anderem wurde ein doch für damalige Verhältnisse ernste, aber aus heutiger Sicht total Witzige Sache in Angriff genommen. (Auszug aus einem Ausschußsitzungsprotokoll vom 27. November 1925)

Die Ausschußsitzung für 3. + 4. Quartal fand nach vorschriftsmäßiger Einladung des I. Vorstandes Michael G. am 27. November 1925 im „Gasthaus zum gold´nen Engel“ statt.

Der Ausschuß war vollzählich erschienen. Es wurde beschlossen, daß ein Frühlingsball mit Glückshafen und Saalpost abgehalten werden soll und es wurde gleich der 10. Januar 1926 dazu bestimmt. Der Eintritt wurde auf 1,10 Mark für Nichtmitglieder festgesetzt. Für Mitglieder ist Eintritt frei, es erhält jedes Mitglied bei schriftlicher Einladung gegen Unterschrift eine Freikarte. Nichtmitglieder werden durch Einladungskarten und durch 2maliges Einrücken in die Werntal-Zeitung eingeladen.

Es wurden für den Glückshafen 50 Mark bewilligt. Vorstand G. Michael und Beisitzer R. Karl und S. Georg werden beauftragt, die Gegenstände zum Glückshafen zu kaufen. R. Karl erklärte sich bereit, Prinz Karneval und V. Michael den Hofnarr zu machen, Saalpost übernimmt V..

An die Kasse am Haupteingang wird Herr S. und Frau und D. Thomas, und am hinteren Eingang B. Anton und Sohn bestimmt.

S. Theo fährt mit seinem Auto die Damen zum Ball zusammen und erhält als Entschädigung 10 Liter Benzin.

Es werden 300 Einladungskarten beim Sturm bestellt.

Auch werden 1000 Lose mit 100 Treffer bestellt.

Die Musik erhält nur 10 Liter Bier als Entschädigung.

Arnstein, den 27. November 1925